DATE
30.1.2025
AUTHORS
TOPICS
Climate management
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Wie erfassen Unternehmen eigentlich ihre CO₂-Emissionen? Die Antwort liegt nicht nur in den sichtbaren Emissionen aus Schornsteinen oder Abgasen. Vielmehr basiert ein umfassendes Emissionsmanagement auf der sogenannten Scope-1-2-3-Systematik, mit der Unternehmen ihre direkten und indirekten Treibhausgasemissionen strukturieren und zuordnen können. Wer die Umweltauswirkungen eines Unternehmens ganzheitlich verstehen will, kommt an dieser Kategorisierung nicht vorbei.
Die Klassifikation von Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 bildet den internationalen Standard zur Strukturierung von Treibhausgasbilanzen – insbesondere nach dem GHG Protocol. Die drei Scopes unterscheiden sich durch ihren Ursprung und Grad der Einflussnahme durch das Unternehmen.
Scope-1-Emissionen sind alle direkten Emissionen, die durch Quellen entstehen, die sich im Besitz oder unter der Kontrolle des Unternehmens befinden. Dazu zählen beispielsweise:
Diese Emissionen unterliegen der höchsten Steuerbarkeit – und gleichzeitig oft auch erheblichen Investitionsanforderungen bei der Reduktion.
Scope-2-Emissionen entstehen indirekt durch die Erzeugung von zugekauftem Strom, Dampf, Wärme oder Kälte. Auch wenn das Unternehmen diese Emissionen nicht selbst verursacht, trägt es durch seinen Energiebezug die Verantwortung.
Beispiele für Scope 2:
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Zulieferprozesse bis hin zur Nutzung und Entsorgung verkaufter Produkte. Oft stellt dieser Bereich den größten Anteil am gesamten CO₂-Fußabdruck dar – und zugleich die größte Herausforderung.
Typische Kategorien innerhalb von Scope 3:
Nur durch die Aufschlüsselung nach Scopes wird ein vollständiges Bild der unternehmerischen Emissionen sichtbar. Unternehmen, die ausschließlich Scope 1 und 2 betrachten, übersehen oft bedeutende Hebel in ihrer Lieferkette oder Produktverantwortung.
Die Scope-Kategorisierung hilft bei der internen Zuordnung von Verantwortlichkeiten. Während Scope 1 meist in den Bereich Operations fällt, liegt Scope 2 oft bei der Energieeinkaufsstrategie. Scope 3 erfordert cross-funktionale Zusammenarbeit, insbesondere mit Einkauf, Logistik, Produktentwicklung und externen Partnern.
Das GHG Protocol sowie Reporting-Standards wie die ESRS, CDP, SBTi oder ISO 14064 basieren auf dieser Trennung. Dadurch entsteht eine Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen und über Branchen hinweg. Standardisierte Emissionsberichte erhöhen zudem die Glaubwürdigkeit gegenüber Investoren, Kunden und Behörden.
Die Reduktion direkter Emissionen erfordert oft technologische Umstellungen – z. B. auf Elektromobilität oder Prozessumstellungen in der Industrie. Dies ist häufig kapitalintensiv und technisch komplex, insbesondere in energieintensiven Branchen.
Der Dekarbonisierungspfad hängt stark vom regionalen Strommix ab. Der Bezug von Grünstrom oder der Einsatz von PPAs (Power Purchase Agreements) kann helfen, ist aber nicht überall wirtschaftlich oder regulatorisch umsetzbar.
Scope-3-Emissionen sind schwer messbar und noch schwerer beeinflussbar. Sie erfordern belastbare Lieferantendaten, partnerschaftliche Zusammenarbeit und oft methodische Abschätzungen. Strategien zur Verbesserung umfassen:
Die Anforderungen steigen: Durch gesetzliche Regulierungen (z. B. CSRD), Investorenansprüche und Marktvergleiche. Unternehmen, die Scope 3 ignorieren, laufen Gefahr, intransparente Lücken im Klimamanagement offenzulegen.
Von Energiedatenmanagement bis Carbon Capture – neue Technologien ermöglichen effektive Emissionsreduzierungen, auch ohne radikale Umbrüche. Cloudbasierte Systeme, KI-basierte Prognosen und automatisierte Lieferantenbewertungen gewinnen an Bedeutung.
Die Zeit von Greenwashing ist vorbei. Verifizierbare Daten, ESRS-konforme Berichte und glaubwürdige Reduktionspfade werden zum Standard. Unternehmen, die frühzeitig in transparente Systeme investieren, stärken nicht nur ihre ESG-Position, sondern auch das Vertrauen der Stakeholder.
Die Kategorisierung in Scope 1, 2 und 3 ist weit mehr als ein technisches Detail – sie ist das Fundament jedes robusten Klimaschutzkonzepts. Sie ermöglicht Transparenz, Zielorientierung und effektives Handeln. Vor allem aber: Nur wer alle Scopes erfasst und adressiert, kann Emissionen ganzheitlich steuern und reduzieren – und damit echte Fortschritte in Richtung Netto-Null erzielen.
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Wie erfassen Unternehmen eigentlich ihre CO₂-Emissionen? Die Antwort liegt nicht nur in den sichtbaren Emissionen aus Schornsteinen oder Abgasen. Vielmehr basiert ein umfassendes Emissionsmanagement auf der sogenannten Scope-1-2-3-Systematik, mit der Unternehmen ihre direkten und indirekten Treibhausgasemissionen strukturieren und zuordnen können. Wer die Umweltauswirkungen eines Unternehmens ganzheitlich verstehen will, kommt an dieser Kategorisierung nicht vorbei.
Die Klassifikation von Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 bildet den internationalen Standard zur Strukturierung von Treibhausgasbilanzen – insbesondere nach dem GHG Protocol. Die drei Scopes unterscheiden sich durch ihren Ursprung und Grad der Einflussnahme durch das Unternehmen.
Scope-1-Emissionen sind alle direkten Emissionen, die durch Quellen entstehen, die sich im Besitz oder unter der Kontrolle des Unternehmens befinden. Dazu zählen beispielsweise:
Diese Emissionen unterliegen der höchsten Steuerbarkeit – und gleichzeitig oft auch erheblichen Investitionsanforderungen bei der Reduktion.
Scope-2-Emissionen entstehen indirekt durch die Erzeugung von zugekauftem Strom, Dampf, Wärme oder Kälte. Auch wenn das Unternehmen diese Emissionen nicht selbst verursacht, trägt es durch seinen Energiebezug die Verantwortung.
Beispiele für Scope 2:
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Zulieferprozesse bis hin zur Nutzung und Entsorgung verkaufter Produkte. Oft stellt dieser Bereich den größten Anteil am gesamten CO₂-Fußabdruck dar – und zugleich die größte Herausforderung.
Typische Kategorien innerhalb von Scope 3:
Nur durch die Aufschlüsselung nach Scopes wird ein vollständiges Bild der unternehmerischen Emissionen sichtbar. Unternehmen, die ausschließlich Scope 1 und 2 betrachten, übersehen oft bedeutende Hebel in ihrer Lieferkette oder Produktverantwortung.
Die Scope-Kategorisierung hilft bei der internen Zuordnung von Verantwortlichkeiten. Während Scope 1 meist in den Bereich Operations fällt, liegt Scope 2 oft bei der Energieeinkaufsstrategie. Scope 3 erfordert cross-funktionale Zusammenarbeit, insbesondere mit Einkauf, Logistik, Produktentwicklung und externen Partnern.
Das GHG Protocol sowie Reporting-Standards wie die ESRS, CDP, SBTi oder ISO 14064 basieren auf dieser Trennung. Dadurch entsteht eine Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen und über Branchen hinweg. Standardisierte Emissionsberichte erhöhen zudem die Glaubwürdigkeit gegenüber Investoren, Kunden und Behörden.
Die Reduktion direkter Emissionen erfordert oft technologische Umstellungen – z. B. auf Elektromobilität oder Prozessumstellungen in der Industrie. Dies ist häufig kapitalintensiv und technisch komplex, insbesondere in energieintensiven Branchen.
Der Dekarbonisierungspfad hängt stark vom regionalen Strommix ab. Der Bezug von Grünstrom oder der Einsatz von PPAs (Power Purchase Agreements) kann helfen, ist aber nicht überall wirtschaftlich oder regulatorisch umsetzbar.
Scope-3-Emissionen sind schwer messbar und noch schwerer beeinflussbar. Sie erfordern belastbare Lieferantendaten, partnerschaftliche Zusammenarbeit und oft methodische Abschätzungen. Strategien zur Verbesserung umfassen:
Die Anforderungen steigen: Durch gesetzliche Regulierungen (z. B. CSRD), Investorenansprüche und Marktvergleiche. Unternehmen, die Scope 3 ignorieren, laufen Gefahr, intransparente Lücken im Klimamanagement offenzulegen.
Von Energiedatenmanagement bis Carbon Capture – neue Technologien ermöglichen effektive Emissionsreduzierungen, auch ohne radikale Umbrüche. Cloudbasierte Systeme, KI-basierte Prognosen und automatisierte Lieferantenbewertungen gewinnen an Bedeutung.
Die Zeit von Greenwashing ist vorbei. Verifizierbare Daten, ESRS-konforme Berichte und glaubwürdige Reduktionspfade werden zum Standard. Unternehmen, die frühzeitig in transparente Systeme investieren, stärken nicht nur ihre ESG-Position, sondern auch das Vertrauen der Stakeholder.
Die Kategorisierung in Scope 1, 2 und 3 ist weit mehr als ein technisches Detail – sie ist das Fundament jedes robusten Klimaschutzkonzepts. Sie ermöglicht Transparenz, Zielorientierung und effektives Handeln. Vor allem aber: Nur wer alle Scopes erfasst und adressiert, kann Emissionen ganzheitlich steuern und reduzieren – und damit echte Fortschritte in Richtung Netto-Null erzielen.